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Konzertfotografie:
RADIO DORIA / 2 Seiten / Kulturzelt Wolfhagen
Das aktuelle Album „
2 Seiten“ von
RADIO DORIA habe ich seit der VÖ im Herbst 2017 über 150 Mal gehört – und das nur auf dem Computer. Dazu kommen noch unzählige Male auf dem Smartphone und im Auto. Es ist eines der Alben, die mich in den letzten Monaten am meisten berührt haben, immer wieder gute Laune macht, mich nachdenklich stimmt und an schöne Erlebnisse erinnert.
„Eigentlich“ zum Beispiel an einen Coaching Workshop, auf denen den Teilnehmern direkt am Anfang genau dieses Wort verboten wurde – man nutzt es viel zu häufig für Dinge, die man „eigentlich“ machen wollte, die einem „eigentlich“ wichtig sind und die dann bis zum nächsten „Eigentlich“ auf die lange Bank geschoben werden ...
Oder „So schön“, wenn ich mich an meinen Fotoausflug zum wunderbaren Teufelsberg in Berlin erinnere, einem wunderschönen lost place. Ebenso wie an den zu den ehemaligen Heilstätten im berühmten „Spargel“-Beelitz, von denen Jan Josef Liefers und seine Band
auf der 2. Seite des Albums „2 Seiten“, einem Making of, und auf den Konzerten immer sehr beeindruckt erzählen.
Bei „Wir sind“, einem so emotionalen Titel, sehe ich mich wieder in George in Südafrika an der Klippe stehen und auf den riesigen Ozean schauen, dessen Wogen am Abend zerstörerisch wirkten und sich am nächsten Morgen sanft unter dem Frühnebel an das Land schmiegten.
Bei „Das weiße Haus“ und „Wie es nie war“ muss ich immer an einen Verhörer meinerseits denken, den ich statt „der ovale Tisch“ und „meine besten Freunde war'n Indianer“ verstanden habe. Das „Abendlied“ bringt mich zur Ruhe und bei „Jeder meiner Fehler“ habe ich mir erlaubt, durch eine kleine Textkorrektur meine ganz persönliche Version zu machen. Das sind meine Geschichten zu diesem Album, ihre eigenen erzählen sie selbst.
Ich kann dieses Album immer und immer wieder hören, ohne dass sich meine Gefühle dafür verändern – es ist und bleibt eines meiner Lieblingsalben. Und so hat es mich sehr gefreut, dass ich es im Hochsommer 2018 auch in Wolfhagen live hören konnte und es fotografieren durfte.
Zu diesem beschaulichen und mächtig energievollen Städtchen habe ich eine besondere Verbindung, so war ich schon mehrfach hier, weil es eine Vorzeigestadt ist, was erneuerbare Energien betrifft. Ein großer Solarpark und drei Windräder auf dem Rödeser Berg und die intelligente Nutzung deren Energie machen auch überregional von sich reden. Und so musste ich doch schmunzeln, als die Band bei ihrem Akustikteil, wenn sie sich im wahrsten Sinne des Wortes einen Reim auf ihren Konzertort machen, den regierenden Bürgermeister Schaake erwähnten, der auch anwesend war. Ihn hatte ich im Jahr zuvor bei einem Interview zur gelebten Energiewende persönlich kennenlernen dürfen.
RADIO DORIA versprühte an diesem Abend wieder die gewohnte Energie – ich würde sagen, die Band heizte dem Publikum ordentlich ein, wenn es nicht ohnehin schon mega warm gewesen wäre in dem berühmten Kulturzelt. Ich hatte schon zu kämpfen mit Luft und Temperatur, Hut ab also vor der Band, die in ihren Overalls ein tolles Konzert lieferten!
Jan Josef Liefers,
Jens Nickel, Christian Adameit, Gunter Papperitz und Timon Fenner hatten einfach wieder viel Spaß und das sah man ihnen auch an. Und bei so manchem Bild scheint es, als wäre auch Feenstaub im Spiel gewesen ...